Die Antwort auf Gfeller: Gimmel für alle
Der Streit ums Gemeindepräsidium der grossen Agglo-Gemeinde vereint Linke und Bürgerliche: SP, FDP und SVP unterstützen die Kandidatur von Jonathan Gimmel. Der SP-Mann ist seit 2005 Worber Gemeinderat und Finanzvorsteher.
Für die Gemeindewahlen vom 25. November kommt es zum Schulterschluss: Die drei grossen Parteien SP, FDP und SVP unterstützen vereint die Kandidatur des bisherigen SP-Gemeinderats Jonathan Gimmel für das Präsidium. Es ist die logische Konsequenz aus der Dauerkritik am bisherigen Gemeindepräsidenten Niklaus Gfeller (EVP) durch das Dreigespann. Es hatte Gfeller zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur aufgefordert – erfolglos.
Die Kandidatur Gimmels wurde letzte Woche an einer
Medienorientierung lanciert. In der gemeinsamen Erklärung zeigen sich SP, FDP
und SVP überzeugt: «Jonathan Gimmel ist der Gemeindepräsident, den wir für ein
starkes Worb brauchen. Er hat bewiesen, dass er ein kreativer Macher ist.» Er
trage seit Jahren Sorge zu den Gemeindefinanzen, denke zukunftsgerichtet und
könne mit allen zusammenarbeiten. «Ohne ihn würde heute über die
Verkehrssanierung immer noch gestritten statt gebaut», schreiben die Parteien.
Damit sprechen sie die 70 Millionen Franken teure Umfahrung an, die wegen
Beschwerden zunächst blockiert war. Gimmel hatte durch Verhandlungen mit dem
Eigentümer zur Entspannung beigetragen.
Wer ist dieser Herausforderer? Beruflich ist der 41-jährige
Gimmel seit 1990 in verschiedenen Funktionen bei der Präsidialdirektion der
Stadt Bern tätig: zuerst als Sachbearbeiter in der Kulturförderung, später als
Stabsmitarbeiter und seit 2001 als stellvertretender Leiter des Bereichs
Personal, Finanzen und Berufsbildung. Gimmel ist eidg. dipl. Personalfachmann
und hat einen Abschluss in Executive Master Business Administration mit
Schwerpunkt Führung öffentlicher Unternehmen.
Im Brief «Weshalb ich kandidiere» schreibt er:
«Worb braucht ein starkes Team im Gemeinderat, das am gleichen Strick in die
gleiche Richtung zieht. Und Worb braucht eine mutige und integrative
Gemeindeleitung, die unbesehen des Parteibuchs Allianzen schmieden und Lösungen
finden kann.» Im siebenköpfigen Gemeinderat dominieren die bürgerlichen
Parteien. Die Kernaufgabe ist laut Gimmel allerdings nicht von politischen
Mehrheiten abhängig: «Der Gemeindepräsident muss mit allen Akteuren des
öffentlichen Lebens in Kontakt treten und offen kommunizieren.»
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