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SPARDEBATTE IN WORB GEHT WEITER

Jeden Fünfer umgedreht

Der Preis fürs Sparen sei zu hoch. Zu diesem Schluss kommt der Worber Gemeinderat. In einem dicken Dossier präsentiert er die vom Parlament geforderten Sparvarianten. Die Debatte ist lanciert.

«Wer ihn ablehnt, weigert sich, über Geld zu sprechen», warb Guy Lanfranconi im Worber Parlament für einen Vorstoss der FDP. Er verlangte, der Gemeinderat müsse Sparvarianten aufzeigen. Kein Verständnis dafür hatte Jakob Kirchmeier, im Gemeinderat zuständig für Finanzen und ebenfalls FDP-Politiker: «Wir haben die Zitrone schon mehrmals mit der Strassenwalze ausgepresst», umschrieb er die Finanzsituation und verwies auf den immer kleiner werdenden Schuldenberg. Als Frechheit gar bezeichnete die SP das Anliegen der FDP. Schliesslich tue man seit zwanzig Jahren nichts anderes als sparen. Die GFL verurteilte den FDP-Vorstoss als «McKinsey-Lehrbuch-mässig». Trotzdem fand die FDP eine Mehrheit, der Gemeinderat musste über die Bücher gehen.

Das war vor einem Jahr. Gestern präsentierte der Gemeinderat in einem Pressecommuniqué die Erkenntnisse aus seinem Blick in die Rechnungsbücher. Sie sind Thema der Parlamentssitzung vom 25. April und dürften erneut für hitzige Diskussionen sorgen.

Auch eine weniger rigorose Variante mit Einsparungen von 750 000 Franken ist für den Gemeinderat unrealistisch. Für ihn gibt es nur eine Lösung: «Der Gemeinderat führt seine bisherige Finanzpolitik weiter.» Jonathan Gimmel (SP), der inzwischen Jakob Kirchmeier als Finanzchef abgelöst hat, nennt zwei Gründe dafür: «Wir haben die Finanzen von Worb in den von der FDP geforderten Bereichen mit ähnlichen Gemeinden verglichen.» Worb habe durchs Band am besten abgeschnitten. «Ausserdem ist in allen Vergleichsgemeinden der Personal- und Sachaufwand in den letzten zehn Jahren angestiegen. In Worb nicht.» 

«Würde nicht verstanden»

Für Jonathan Gimmel ist damit klar: «Wir erbringen unsere Leistungen sehr effizient, und die Verwaltungarbeitet kostenbewusst.» Wolle man noch mehr sparen, verliere die Gemeinde an Attraktivität. Das aber würde von «einem überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht verstanden und nicht unterstützt», schreibt der Gemeinderat in der Mitteilung.

Zum Artikel: Jeden Fünfer umgedreht

Zum Artikel der Bund (04.2005): Parlament sieht keine Sparmöglichkeit

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