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Jetzt muss es vorwärtsgehen im «Dreiklang»

Der Dachstiftung Kunstmuseum - Zentrum Paul Klee steht nun Überzeugungsarbeit bei der Politik bevor. Es muss das Ziel sein, ein Museum für die Zukunft zu bauen.

Über ein halbes Jahr ist verstrichen, seit sich neue Perspektiven eröffneten, um die Platzprobleme des Kunstmuseums zu lösen. Angestossen worden war dieses neue Kapitel in der langen Geschichte gescheiterter Ausbau­projekte von Mäzen Hansjörg Wyss. Er hatte sein Angebot erneuert, 20 Millionen Franken an einen Neubau beizusteuern. Sieben Monate später wird klar: Viel ist in der Zwischenzeit nicht passiert.

Die Vertreter der Dachstiftung Kunstmuseum/Zentrum Paul Klee sprachen mit allen Beteiligten, allen voran mit der Stadt und dem Kanton, bekannt sind auch die Varianten: ein Neubau anstelle des Atelier-5-Anbaus und der «Dreiklang», der neben dem Stettlerbau und dem Atelier-5-Neubau auch das angrenzende Polizeigebäude für Büros einbezieht – und so mehr Ausstellungsfläche ermöglichen würde. Die Baukosten werden auf bis 82 Millionen Franken geschätzt. Zu den 20 Millionen von Hansjörg Wyss stellt der Kanton 40 Millionen in Aussicht. Das reicht noch nicht; vorerst herrscht das Prinzip Hoffnung, eine positive Dynamik zu entfachen. Im Sommer 2019 treffen Dachstiftung und Finanzierungsträger einen Variantenentscheid; anschliessend wird der Architekturwettbewerb ausgeschrieben.

Der Dachstiftung steht Überzeugungsarbeit bei der Politik bevor. Es muss die Überzeugung vermittelt werden, dass hier ein Museum der Zukunft gebaut wird. So ein Museum muss auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft reagieren und braucht Platz, um Kunstformen wie Installationen und Performances mehr Raum geben zu können. Flexible Räumlichkeiten sind gefragt für innovative Vermittlungs- und Ausstellungsformate. Deshalb ist der «Dreiklang» das richtige Projekt. Aber noch ist man nicht so weit. Auch das städtebauliche Element des Projektes mit der Aufwertung der Hodlerstrasse zu einer Kulturmeile ist noch nicht mehr als eine Absichtserklärung. Aber: Gerade Leuchttürme wie das Guggenheim-Museum in Bilbao oder die Tate Modern in London zeigen, wie Museen eine Stadt neu prägen können – und zwar sowohl für die Bevölkerung als auch für Touristen. Warum sollte das in Bern nicht passieren?

Zum Artikel (Der Bund, Alexander Sury): Jetzt muss es vorwärtsgehen im «Dreiklang»

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