Seelhofers Stil ist der SP zuviel
Sie rügt seine Art des Politisierens, er wirft ihr Intoleranz vor: Die SP sorgte für ein brüskes Ende von Benedict Seelhofers (fp) Karriere im Parlamentsbüro. Aus der Bahn wirft ihn dies nicht - die Aktion könnte sich als Eigengoal entpuppen, meint er.
Vor zwei Jahren ging's ums Amt des zweiten Stimmenzählers, und der heutige Verlierer war damals der Sieger: Benedict Seelhofer holte 21 Stimmen, Jonathan Gimmel deren 13. Doch Seelhofer, letztes Jahr noch zum ersten Stimmenzähler befördert, ist von der Treppe zum Präsidentenstuhl wegkatapultiert worden: Das Parlament wählte am Montag abend nicht turnusgemäss den Freiheits-Partei-Frontmann, sondern Gimmel von den Freien Wählern zum zweiten Vizepräsidenten (siehe «Bund» von gestern). Vorgeschlagen hatte ihn die SP. Ihr waren Artikel der Freiheits-Partei in der «Worber Post» sauer aufgestossen. Das Fass zum Überlaufen brachte offenbar der letzte, von Max Riesen unterzeichnete Beitrag: Zur Sprache kommen darin unter anderem die Verkehrssanierung und Radwegprojekte, und die Rede ist vom «Oberstrassenjehu» und von den «Obergemeindejehus», denen «jedes Mittel, jede Tücke, jede Lüge, jeder Trick recht und billig genug» sei, um das Volk «gefügig und folgsam zu machen». Dass Personen auf diese Art verunglimpft würden, gehe zu weit, meint SP-Sprecher Hans Ulrich Joss. Die SP störe sich auch daran, dass Vertreter der Freiheits-Partei in den Gremien, denen sie angehörten, einerseits nur wenig Engagement zeigten, andererseits aber regelmässig deren Arbeit in gröbster Manier torpedierten: «Das entspricht einfach nicht einer politischen Kultur, wie wir sie uns vorstellen.» Es sei durchaus legitim, andere Meinungen zu vertreten - doch nicht so, wie dies die Freiheits-Partei tue, sagt Joss.
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