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Wo bleiben bloss die Frauen?

Die diesjährige Guggershörnli-Gipfelrunde ist komplett: Die 64 Stufen raufmarschiert sind sieben Männer - und lediglich drei Frauen. Das Geschlechterungleichgewicht beschäftigt die Jury. Sie hat keine Erklärung dafür und suchte Rat bei Dritten.

Ganz klar ist die Angelegenheit für Katrin Sedlmayer: «Die Jury nimmt das, was Frauen einbringen, zu wenig auf», findet sie. Überhaupt: Frauen würden nach ihren Beobachtungen in den Medien generell weniger zitiert als Männer, und sie seien in Zeitungen auch weniger abgebildet. Margret Kiener Nellen (Stufe 13), Gemeindepräsidentin von Bolligen und Grossrätin, fasst die Situation wie folgt zusammen: «Die Medien reflektieren Männer mehr als Frauen.»

Achtung, Fettnäpfchen! 

Äusserst diplomatisch nähert sich Jonathan Gimmel, Worber Parlamentarier und Präsident des Trägervereins offene Jugendarbeit (letztes Jahr 33 Stufen, heuer keine einzige), der Problematik: Wie immer, meint er, seien geschlechterspezifische Erklärungsversuche spannend, «da Mann bei deren Ausführung Gefahr läuft, gleichzeitig mit vier Füssen in Fettnäpfchen zu stehen und mit allen Händen Klischees aufzuwirbeln.» Gimmel wagts trotzdem: Die Gründe für die männliche Dominanz müssten in ernstem und bedeutendem Zusammenhang vermutet werden. Nämlich: Nach wie vor sei unsere Gesellschaft von der tatsächlichen Gleichstellung weit entfernt. Dies gelte insbesondere dann, wenn es um Einfluss und Macht gehe. «Auch wer dem Hörnlisalat entgegenstürmen will, muss zuerst öffentlich wahrgenommen werden», philosophiert Gimmel.

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