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Teil einer grossen Kulturbewegung

Seit April 2019 ist Jonathan Gimmel Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern — Zentrum Paul Klee. Im Interview erzählt er, was neu und wichtig für ihn ist und wo er mit den beiden Museen hin möchte.

Interview: Maria-Teresa Cano

Wie haben Sie sich eingelebt?

Mit der Neulancierung des «Kunstmuseum der Zukunft» hatte ich einen intensiven Einstieg als Interimspräsident. An der Hodlerstrasse ist die Situation komplex. Der gordische Knoten lässt sich nur gemeinsam lösen; der Dialog auf Augenhöhe mit der Bevölkerung und weiteren Akteuren schafft dafür eine gute Ausgangslage. So wünsche ich mir auch die Unternehmenskultur: mit gemeinsamer Mission, inspirierenden Zielen und verantwortungsvoller Mitgestaltung. Besonders die vielfältigen Kontakte mit dem engagierten Umfeld sind neu für mich: Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee sind nicht einfach Kunsthäuser, sondern Teil einer grossen Kulturbewegung.

Bei Ihrem Berufseinstieg waren Sie in der Kulturabteilung der Stadt Bern tätig. Sie zeichneten als Vizepräsident der Stiftung KMB und seit 2015 sind Sie Mitglied der Dachstiftung KMB–ZPK. Ein Hang zur Kunst scheint vorhanden. Wie kam das?

Das Engagement für mehr gesellschaftliche Freiräume und gerechte Startchancen prägten meine Zeit als Jungpolitiker. Den vielfältigen Zugang zur Kultur verdanke ich Peter J. Betts, dem damaligen Kultursekretär. Nach wie vor halte ich die von ihm gelebte Definition des Europarates für treffend: «Kultur ist alles, was dem Individuum erlaubt, sich gegenüber der Welt, der Gesellschaft und auch gegenüber dem heimatlichen Erbgut zurechtzufinden, alles was dazu führt, dass der Mensch seine Lage besser begreift, um sie unter Umständen verändern zu können.» In der Auseinandersetzung mit Kunst finde ich Inspiration und schöpfe Energie für mich selbst. Bereits ab 2007 gehörte ich als (immer noch) junger Worber Gemeinderat dem Stiftungsrat KMB an. Neben der Kunst ist mir auch die Förderung der Soziokultur wichtig. Ich freue mich, dass der Stiftungsrat die Kunstvermittlung in beiden Häusern gemeinsam mit dem Kindermuseum Creaviva stärken und neu positionieren will. Mit neuen Angeboten vor Ort und im virtuellen Raum wollen wir den Bogen von jeder Schulklasse im Kanton Bern bis zur Seniorenuniversität neu spannen. 

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